Teeniechor Schirmitz jagt für Lions-Hilfsprojekt durch den Kosmos der Pop- und Gospel-Klassiker
Neustadt/WN. (sei) „Applaus, Applaus“ von den „Sportfreunden Stiller“ war eines der neuesten Lieder des Teeniechores beim Benefizkonzert des Lionsclubs am Sonntag in der Stadthalle. Dafür gibt es noch nicht mal ein Chorarrangement. Also hat Leiter Wolfgang Ziegler selbst eines geschrieben.
Wenn’s sein muss, schreibt Chorleiter Wolfgang Ziegler selber ein Arrangement für seine Teenies. Deren Repertoire reicht mittlerweile von „Ave Maria“ bis Stevie Wonder. Bild: seiJede Menge Applaus in Form von Standing Ovations und Fußgetrampel waren der Lohn der 450 Zuhörer für die rund 70 Sänger und ihr zweistündiges Programm. Darüber freute sich auch Wilfried Forster, der Vizepräsident des Lionsclubs Neustadt. Denn den Erlös des Konzerts kommt dem Lions-Hilfsprojekt „Feuerkinder“ in Tansania zugute.
Dahinter steckt die medizinische Hilfe für Verbrennungen bei Kindern, die häufig passieren, da in tansanischen Dörfern an offenen Feuerstellen gekocht wird. Anästhesist Dr. Heinz Giering und Orthopädin Dr. Annemarie Schraml haben das Projekt ins Leben gerufen.
Ein Ärzteteam operiert kostenlos körperbehinderte Kinder und Jugendliche. Eine Sängerin des Chores, Veronika Witt, erzählte, wie sie beruflich in Tansania war und dabei das Ärzteteam und seine Arbeit schätzen lernte. Das Konzertereignis hatte „Lion“ Christian Kick organisiert.
Nach dem stimmungsvollen „Adiemus“ legten die Sänger mit Cindy Laupers „Time after Time“ los. Das Publikum lehnte sich wie aufgefordert zurück und genoss den Abend. Ab und zu war rhythmisches Klatschen und Wippen ausdrücklich erwünscht, wie beim Partyhit „Let’s get loud“ von Jennifer Lopez.
„Glory to God almighty“ und „Ave Maria“ zeigten, wo der Teeniechor seine Ursprünge hat, nämlich als Jugendchor der Pfarrei Schirmitz. Das Arrangement für das ruhige „Ave Maria“ stammte von Wolfgang Ziegler. Solistin Tine Steinhauser wurde vom ganzen Chor bei „Someone like you“ unterstützt. „Walking in Memphis'“ von Marc Cohn erzählt davon, wie der Sänger auf den Spuren von Elvis Presley wandelte und religiöse Inspiration durch die Gospelmusik der Schwarzen erfuhr.
Kansas und Kalifornien
Als Nachwuchssolistin präsentierte sich Katharina Binner mit „Some nights“ von der Band „Fun“. Schön waren auch die Ballade „Dust in the Wind“ von Kansas und der Evergreen „California Dreamin“ von The Mamas und Papas.
Im Publikum waren Kinder ebenso zu sehen wie ältere Herrschaften. Eine der ältesten Zuschauerinnen dürfte Traudl Forster, die Mutter von Vizepräsident Wilfried Forster gewesen sein. Sie feierte am Sonntag im Saal 88. Geburtstag.
Kräftig mitgesungen wurde bei Udo Jürgens‘ „Ich war noch niemals in New York“. Die Band mit Jenny Spitzner und Theresa Frischholz an den E-Pianos, Gitarrist Florian Bösl, Schlagzeuger Werner Riedel und Sieglinde Ziegler an der Querflöte harmonierte mit dem Chor wunderbar. Klara Zanon begleitete Tine Steinhauser bei ihrem Solo „Turning Tables“, bei dem erst gespannte Stille herrschte und dann tosender Applaus die Sängerin belohnte. Bei „Hey Soulsister“ ging es um die Begegnung mit einem Seelenverwandten. Eine perfekte „Aretha Franklin“ legte Steinhauser beim Klassiker „Respect“ hin.
Wie Antonia Vogl erklärte, präsentierte der Chor zum Schluss noch etwas gaaaanz Altes: „Sir Duke“ von Stevie Wonder. „Als das Lied entstand, waren die Sänger des Teeniechores noch erotische Gedanken ihrer Eltern und von manchen Sängern sogar noch die Eltern die erotischen Gedanken der Großeltern.“
Mit Zugaben, Blumen und der Feststellung, dass im Publikum nicht nur eingefleischte Fans, sondern auch neue Gesichter zu sehen waren, ging ein gelungener frühlingshafter Konzertabend zu Ende.
Quelle: Der Neue Tag