Schirmitzer Mehrzweckhalle bebt

Über 500 Besucher beim Jahreskonzert


Schirmitz. (du) „Wir sind überwältigt. Ein Wahnsinn“, stellte Chorleiter Wolfgang Ziegler fest. Ungläubig blickte er am Samstagabend zu Beginn des Jahreskonzerts des Teeniechors vom Dirigentenpult aus in die mit über 500 Besuchern proppenvolle Mehrzweckhalle. Sie war bis in den letzten Winkel mit Zuhörern besetzt.
Sogar auf den Garderobenständern aus den Umkleiden nahmen die Fans des Ensembles Platz. Andere quetschten sich mit der Jacke in der Hand stehend in ein Eck, um zuhören zu können.
„Die Arbeit mit den 60 Sängern und fünf Instrumentalisten macht mir unheimlich viel Spaß“, bekannte der Chorleiter am Ende des zweistündigen neuen Programms, durch das Antonia Vogl führte. Die Zuhörer anerkannten das große Engagement Zieglers und die überragenden Leistungen seiner Truppe. Mit heftigem Fußgetrampel auf den bebenden Mehrzweckhallenboden und anhaltendem Beifall erklatschten sie sich zwei Zugaben.
Am Schluss dankte das Publikum mit stehenden Ovationen. „Wir können es uns inzwischen sogar leisten, einen Gitarristen aus Schottland zu unserem Konzert einzufliegen“, scherzte Ziegler. Tatsächlich hatte Florian Bösl sein Auslandsstudium in Edinburgh unterbrochen und flog für zwei Tage nach Hause.
Schon der Einstieg ins Programm war besonders. Der Chor bot eine fast zehnminütige Version des Stücks „Kayama“ aus Karl Jenkins Werk „Songs of Sanctuary“. Etwas rockiger ging es mit „Jesus is my rock“ weiter. Beim andächtigen „Dominus lux mea“ war es mucksmäuschenstill im Saal. Mit „Children of peace“ präsentierten die jungen Sänger eines ihrer fünf Lieblingslieder. „I say a little prayer for you“ und „Shout“ waren zwei bekannte Filmmelodien, die der Chor interpretierte. Beim letztgenannten Kultsong aus „Sister Act“ übernahm Tine Steinhauser gekonnt den Part von Whoopi Goldberg.
Mit „Solang man Träume noch leben kann“ von der „Münchner Freiheit“, „Big yellow taxi“, „Coming home“ und dem Lied „Dir gehört mein Herz“ aus dem Musical „Tarzan“ leiteten die Teenies zum Höhepunkt vor der Pause über, dem Medley der Band „Queen“. Mit großer Energie sangen sie Hymnen wie „Bohemian Rhapsody“, „We are the Champions“ und „We will rock you“.
Nach der kleinen schöpferischen Erholung, in der Eltern Zwiebelkuchen, Brezen und Getränke an die Besucher verkauften, wurden Erinnerungen an die Fußball-WM in Südafrika wach: Der Chor interpretierte „Waka Waka“, um gleich darauf vielen Zuhörern mit dem Lied „September“ ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Generationen Weidener Tanzschüler haben dazu den Chacha-cha gelernt. Das Liebeslied von Robbie Williams „She’s the one“ lud zum Träumen ein. Begeisterungsstürme löste Tine Steinhauser aus. Sie sang von Christina Aguilera „Heart“, und jeder Zuschauer im Saal wunderte sich wohl, wie die ausgesprochen zierliche Solistin eine Stimmvolumen wie Aretha Franklin aus sich herausholt. Mit „It’s raining men“ ging es schwungvoll weiter, gefolgt vom erfolgreichen Titel „Das Beste“ von der Band „Silbermond“. Das bekannte Lied „Moviestar“ aus den 70er Jahren und der Rocksong „Proud Mary“ der Sängerin Tina Turner beendeten das Programm.
Natürlich forderte das begeisterte Publikum Zugaben. Mit „Africa“ und Tubaklängen zu „Fürstenfeld“ klang der Abend heiter aus. Ziegler dankte Gerhard Schönig und Thomas Steinhilber für die Mischung von Licht und Ton und stellte die Leistungen von Werner Riedl am Schlagzeug, von Florian Bösl an der E-Gitarre, von Jenny Spitzner und Theresa Frischholz an den Pianos sowie von Sieglinde Ziegler mit der Querflöte heraus.
Ein dickes Lob galt seiner Sängertruppe. Diese revanchierte sich. Steinhauser ließ im Auftrag des Chores an die Musiker Süßes und an das Ehepaar Ziegler Blumen und einen Koffer überreichen. Gefüllt war letzterer übrigens mit Baldrian, damit der Chorleiter vor dem nächsten Konzert hoffentlich ruhiger schlafen kann. „Kommt’s alle wieder, dann muss er sich nächstes Jahr keine Sorgen machen, dass die Halle voll wird“, scherzte Steinhauser.

Quelle: Der Neue Tag